Ernährung bei Akne

Bei vielen Menschen mit Akne hat sich die Umstellung der Ernährung positiv ausgewirkt. Dennoch konnten Wissenschaftler nicht zweifelsfrei beweisen, dass eine Ernährungsumstellung einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung von Akne hat.

Auswirkung auf den Blutzucker

Heute wird davon ausgegangen, dass Produkte mit einer hohen glykämischen Last die Talgdrüsenproduktion vermehrt anregen und Akne negativ beeinflussen. So zeigte sich eine Verschlimmerung des Hautbildes bei Fast-Food-Produkten, die Menschen in Japan und Korea konsumierten.

Lebensmittel mit hoher glykämischer Last haben leicht verwertbare Kohlenhydrate und gelangen schneller ins Blut. Demnach müssen Betroffene auf die Lebensmittel verzichten, die den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen lassen. Zum größten Teil sind das sowieso die „ungesunden“ Lebensmittel. Also Nahrungsmittel mit viel Zucker und Kohlenhydraten wie Frühstücksflocken, Obstkonserven oder weißer Reis.

Gleich mehrere Studien zeigten, dass durch eine Ernährung mit niedriger gyklämischer Last die Talgproduktion verringert wird. In diese Gruppe reihen sich unter anderem Mandeln, Algen, Sprossen oder Salate.

Änderung der Ernährungsgewohnheiten

Als Betroffener hilft letztlich nur das Ausschlussverfahren oder der Selbstversuch. Dadurch lässt sich am einfachsten feststellen, welche Nahrungsmittel die Akne verschlimmern und welche optimal sind. Dafür wird einfach über mehrere Wochen auf Süßigkeiten verzichtet. Zudem nehmen Betroffene weniger Milchprodukte zu sich. Weiterhin sollte auf Kaffee, Zigaretten und Alkohol verzichtet werden. Diese haben einen direkten Einfluss auf die Durchblutung der Haut und die Blutgefäße. Stattdessen sollte der Speiseplan ballaststoffreich sein und viele Vitamine enthalten. Stellt sich eine erkennbare Besserung des Hautproblems ein, sollte die Ernährung langfristig umgestellt werden.

Omega-3 und Omega-6 – das richtige Verhältnis ist wichtig

Omega-3-Fettsäuren wirken sich entzündungshemmend aus und sorgen für einen funktionierenden Hautstoffwechsel. Sie sind wertvoll und kaum in Fertigprodukten enthalten. Den höchsten Anteil besitzen Fischsorten wie Dorsch, Thunfisch, Sardinen und Lachs. Alternativ greifen Aknebetroffene zu entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln, um optimal mit Omega-3-Fettsäuren versorgt zu werden. Aber auch Blattgemüse wie Rucola oder Spinat und Nüsse sowie Samen sind reich an Omega-3. Dabei sollten diese Nahrungsmittel roh, gedünstet oder gebacken verzehrt werden.

Im Gegensatz zu den Omega-3-Fettsäuren besitzen Omega-6-Fettsäuren Eigenschaften, die Entzündungen fördern und somit den Ausbruch von Akne begünstigen. Optimalerweise liegt das Omega-3-Omega-6-Verhältnis bei rund 1:4 oder kleiner. Ist dieses Verhältnis zu sehr verschoben, kann dies die Entstehung von Entzündungen im Körper begünstigen.

Dennoch sollte bei Akne nicht gänzlich auf diese Fettsäuren verzichtet werden, da sie essenzielle Aufgaben erfüllen. Ein gesundes Gleichgewicht aus beiden Fettsäuren ist ratsam.

Kohlenhydrate – zwischen einfachen und komplexen unterscheiden

Es gibt komplexe und einfache Kohlenhydrate. Viele Nahrungsmittel enthalten einfache Kohlenhydrate, die verarbeitet wurden. Das heißt, dass sie stark erhitzt, mit Zusätzen versehen oder chemisch behandelt wurden. Dadurch werden bei der Produktion wertvolle Eigenschaften zerstört. Zudem verbrennen einfache Kohlenhydrate schneller und lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen. Um den Normalwert schnellstmöglich wiederherzustellen, kommt es zum Ausstoß von Insulin. Wer nun ständig diese einfachen, verarbeiteten Kohlenhydrate zu sich nimmt, beeinflusst andere Hormone im Körper. Diese Hormonschwankungen können Akne begünstigen.

Zu Nahrungsmitteln mit verarbeiteten, einfachen Kohlenhydraten gehören:

  • Süßigkeiten
  • Pommes frites
  • Fast Food
  • Weißbrot
  • Pfannkuchen
  • bestimmte Desserts

Die komplexen sind die „guten“ Kohlenhydrate. Sie enthalten neben Stärke auch Ballaststoffe, die den Körper reinigen und entgiften. Die Stärke sorgt für einen regelmäßigen Energiestrom und reduziert die Belastung auf andere Hormone.

Nahrungsmittel mit komplexen Kohlenhydraten sind:

  • Vollkorngetreide
  • Obst
  • Gemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Beeren
  • Nüsse

Milch und Milchprodukte in Maßen

Laut Studien führen Milch und Milchprodukte zu Pickeln und Akne. Verantwortlich sind die in der Milch enthaltenen Hormone, da die Milch meist von schwangeren Kühen kommt. Wissenschaftler vermuten, dass Milch von schwangeren Kühen die Produktion von männlichen Hormonen im menschlichen Körper anregt und Akne auslöst. Zudem gelangen über die Nahrung der Kühe zusätzliche künstliche Wachstumshormone in die Milch. Auch werden in der modernen Viehzucht Hormone gespritzt, welche die Milch verändern.

Heutzutage wird Milch pasteurisiert und homogenisiert. Durch die Pasteurisation der Milch werden zwar gefährliche Bakterien getötet, jedoch gehen wichtige Enzyme verloren. Bei der Homogenisierung wird das Fett der Milch in kleinste Moleküle gespalten, die sich in den Arterienwänden ablagern oder in den Poren der Haut festsetzen. Die Folge ist Akne.

Es muss nicht komplett auf Milch und Milchprodukte verzichtet werden. Betroffenen ist anzuraten, den Milchkonsum auf ein Minimum zu reduzieren. Das für uns notwendige Kalzium lässt sich zudem aus anderen Lebensmitteln aufnehmen:

  • Mandeln
  • Grünkohl
  • Fenchel
  • Brokkoli
  • Meerrettich
  • Petersilie
  • Mohn
  • Sesam

Zink mit antibakterieller Wirkung

Zink ist ein essenzielles Spurenelement, das antibakteriell wirkt und den Heilungsprozess von Akne beschleunigt. Zwar konsumieren die meisten Menschen Lebensmittel, in denen viel Zink steckt (Fleisch oder Wurstwaren), jedoch enthalten diese Lebensmittel auch Eisen, das die Aufnahme von Zink im Körper wiederum blockiert. Zink steckt vor allem in Nahrungsmitteln wie Fisch, Meeresfrüchten oder Vollwertgetreide. Manchmal empfiehlt sich die Aufnahme von Zink in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Lebensmittel, die bevorzugt bei Akne gegessen werden können

Es gibt durchaus eine Reihe an Nahrungsmitteln, die den Blutzuckerspiegel konstant halten. Zu ihnen zählen:

  • gegartes Gemüse
  • gedünsteter Fisch, magerer Süßwasserfisch
  • frisches Obst
  • Vollkornprodukte
  • pflanzliche Öle
  • Wasser, Kräuter- und Früchtetee
  • Kalbfleisch
  • Pflanzen
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse, Leinsamen
  • Sojaprodukte

Lebensmittel, die bei Akne vermieden werden sollten

Wie bereits erwähnt können hoch-glykämische Kohlenhydrate hormonelle Veränderungen auslösen, die für Akne verantwortlich sind. Aus dem Grund sollten folgende Lebensmittel bei Akne vermieden werden:

  • Kuchen
  • Chips
  • Cracker
  • Brot und Backwaren
  • Getreideprodukte
  • Süßigkeiten
  • fetthaltige Speisen, Fast Food und Fertigprodukte
  • Milchprodukte
  • gezuckerte Getränke wie Cola, Orange, Eistee oder Softdrinks
  • säurereiche Nahrungsmittel
  • stark geräuchertes oder gebratenes Fleisch

Diese Nahrungsmittel erhöhen den Blutzuckerspiegel und schütten vermehrt das Stresshormon Insulin aus.

Dauerhafte Ernährungsumstellung sinnvoll?

Natürlich ist es immer sinnvoll, die Ernährung umzustellen und gesund zu leben. Denn eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten sorgt nicht nur für ein schöneres Hautbild, sondern hilft gesund und fit zu bleiben. Die Umstellung der Ernährung, in Verbindung mit einer durchdachten Hautpflege, hat sich bei vielen Aknepatienten bereits erfolgreich bewährt. Daher ist anzuraten, dass Betroffene einer Ernährungsumstellung zumindest eine Chance geben, bevor sie zu Medikamenten mit bedenklichen Inhaltsstoffen greifen.