Mythen und Irrtümer über Pickel und Akne

Einige Mythen über Akne sind weitverbreitet. An einigen ist jedoch schlichtweg nichts Wahres dran.
Einige Mythen über Akne sind weitverbreitet. An einigen ist jedoch schlichtweg nichts Wahres dran.

Für viele Betroffene stellen unreine Haut, Pickel oder Akne eine starke psychische Belastung dar. Frust und Scham belasten häufig zusätzlich das Selbstbewusstsein, wenn angewendete Präparate nicht den gewünschten Erfolg zeigen und sich das Hautbild einfach nicht verbessern will. Gut gemeinte Ratschläge wie ‚Waschen hilft‘ oder ‚Tu mal etwas Zahnpasta drauf‘ von Nicht-Betroffenen sind meist noch frustrierender. Viele dieser vermeintlich guten Ideen sind nämlich häufig nutzlos oder können das Hautbild sogar noch verschlimmern. Um Akne zu behandeln, ist es wichtig zu wissen, welche Ursachen der Hautkrankheit zugrunde liegen.

Im Folgenden werden zehn Irrtümer rund um unreine Haut, Pickel und Akne zusammengestellt und erklärt, wie viel Wahrheit wirklich dahintersteckt.

1. Akne entsteht durch mangelnde Hygiene.

Das ist schlichtweg falsch, Akne hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Vielmehr liegen die Ursachen von Akne vor allem in einer erhöhten Talgproduktion sowie einer Verhornungsstörung an den Ausgängen der Talgdrüsenfollikel, was auch nicht durch übermäßige Hautreinigung beseitigt werden kann. Ganz im Gegenteil, besonders häufiges Waschen kann sich negativ auf das Hautbild auswirken, da der natürliche Säureschutzmantel der Haut auf diese Weise zerstört wird. Viel hilft in diesem Fall nicht viel, das Gesicht zweimal täglich zu waschen, ist völlig ausreichend.

2. Nach der Pubertät ist auch die Akne wieder weg.

Auch dieser Mythos ist so nicht richtig. Es stimmt wohl, dass viele Jugendliche während der Pubertät unter Akne leiden und diese dann auch wieder vorübergeht. Genauso kann es jedoch auch sein, dass Betroffene auch mit 30 oder im höheren Lebensalter unter Akne leiden. Die besonders schwere Form Akne inversa tritt vorrangig bei Erwachsenen auf und beeinträchtigt Betroffene sehr stark und über viele Jahre hinweg.

3. Zahnpasta hilft gegen Pickel und Akne.

Dieser Mythos, dass Zahnpasta gegen Pickel und Akne helfen soll, ist wohl der bekannteste. Einfach die betroffenen Stellen mit Zahnpasta betupfen und am nächsten Tag sind die Pickel verschwunden – falsch. Einige Zahnpasten enthalten Zink, was Entzündungen hemmt. Kurzfristig lässt sich somit vielleicht ein Pickel austrocknen. Eine dauerhafte Lösung ist dies jedoch nicht, denn in einigen Produkten ist beispielsweise Fluor enthalten, das wiederum Entzündungen fördert. Ebenso kann sich auch enthaltenes Menthol negativ auswirken und die Entstehung neuer Pickel begünstigen.

Eher zu empfehlen sind Zinkpasten, die auf die entzündeten Areale aufgetragen werden und Pickel auf diese Weise austrocknen. Zusätzlich wird die Wundheilung unterstützt.

4. Schokolade und ungesunde Ernährung fördern Akne.

Es ist umstritten, ob die Ernährung tatsächlich ein Auslöser für die Entstehung von Pickeln und Akne ist. Oftmals ist auch von ‚Ernährungsakne‘ die Rede. Um dies individuell herauszufinden, sollte jeder Betroffene einmal bewusst auf seine Ernährung achten und eventuell ein Ernährungstagebuch führen. Treten bei bestimmten Lebensmitteln vermehrt Pickel in Erscheinung, könnte dies ein Indiz dafür sein, dass es an der Ernährung liegt.

So empfiehlt sich darüber hinaus auch der längere und radikale Verzicht auf zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke, ebenso wie auf Milchprodukte und scharfes Essen. Verbessert sich in der Folge das Hautbild, ist eine Ernährungsumstellung ratsam.

Weitere Informationen zur Ernährung bei Akne.

5. Akne ist nicht behandelbar.

Dieser Mythos ist falsch und es gibt für Betroffene absolut keinen Grund zu denken, Akne müssten sie hinnehmen und ist nicht behandelbar. Auch, wenn es einige schwere Formen der Hautkrankheit gibt, so gibt es auch dafür spezielle Therapien. Wichtig ist es, bei einem Hautarzt vorstellig zu werden, um dann mit dem Betroffenen zusammen eine geeignete Behandlungsmethode zu finden. Dass Akne nicht von einen Tag auf den anderen verschwindet, steht außer Frage.  Oftmals ist dies ein langer Prozess, der Geduld erfordert. Nicht jede Behandlungsmethode bringt bei jedem den gewünschten Erfolg.

6. Make-Up fördert unreine Haut, Pickel und Akne.

Make-Up muss nicht unbedingt zur Verschlechterung des Hautbildes beitragen. Während es früher Kosmetikprodukte gab, die zu Hautirritationen führten oder die Poren verstopften und somit sogar die Entstehung von Unreinheiten und Pickel förderten, hat sich dies mittlerweile geändert. Viele Hersteller sind dazu übergegangen, Produkte anzubieten, die nicht-komedogen sind, das heißt, die Poren nicht verstopfen und Unreinheiten und Pickel begünstigen. Als Akne-Betroffener ist es wichtig, auf den Hauttyp abgestimmte Produkte zu wählen und auf die Inhaltsstoffe zu achten. Zu komedogenen, also die Poren verstopfenden Inhaltstoffen zählen unter anderem Mineralöle, Emulgatoren oder Lösungsmittel, aber auch natürliche Öle wie Leinsamen- oder Weizenkeimöl und Wollwachs. Bei Unsicherheit empfiehlt sich die Beratung in einem Fachgeschäft.

7. Pickel dürfen nicht ausgedrückt werden.

‚Bloß keine Pickel ausdrücken – das macht alles nur noch schlimmer‘. So oder so ähnlich klingen einige Ratschläge. Und die Aussage stimmt, zumindest, wenn mit der falschen Technik gedrückt wird. Viele Betroffene haben das Verlangen, unansehnliche Pickel möglichst schnell zu entfernen oder sich von schmerzhaften Vertretern befreien. Häufig wird dabei die falsche Technik angewendet, mit dem Ergebnis, dass es danach noch viel schlimmer aussieht. Meist wird der Talg in die Hautöffnung gedrückt, in der die Talgdrüse sitzt. Damit verbunden wird eine Entzündung hervorgerufen, die sich bis in die tieferen Hautschichten ausdehnen kann und wodurch Narben zurückbleiben können.

Beim Ausdrücken der Pickel gibt es Unterschiede – unterirdische Pickel, die tief sitzen und schmerzhaft sind, dürfen auf keinen Fall selbst ausgedrückt werden. Dies ist Sache des Hautarztes oder einer Kosmetikerin. Wenn zum Beispiel Eiterpickel oder Mitesser ausgedrückt werden, dann vorsichtig und mit sterilen Utensilien. Danach auch das Desinfizieren der betroffenen Stelle nicht vergessen. Weitere Informationen unter Tipps zur Hautpflege.

8. Bei Akne hilft viel Sonne.

Der Mythos, dass ausgedehnte Sonnenbäder und regelmäßige Solariumbesuche gut bei unreiner Haut, Pickeln und Akne sind, ist weit verbreitet. Zwar besitzt die UV-Strahlung eine antibakterielle Wirkung, zu viel Sonneneinstrahlung sollte jedoch vermieden werden. Das Sonnenlicht kann nämlich Unreinheiten und Akne begünstigen, da es die Talgproduktion der Haut steigern kann.

Generell ist es stark vom Hauttyp abhängig, wie viel Sonne gut ist oder eben nicht. Während bei einigen Betroffenen eine Verbesserung des Hautbildes eintreten kann, verschlechtert sich dieses bei anderen wiederum umso mehr.

9. Akne ist ansteckend.

Dieser Mythos ist falsch. Akne ist nicht ansteckend, da es sich hierbei nicht um eine Infektionskrankheit handelt. Zwar sind Bakterien eine der Ursachen für die Entstehung von Pickel und Akne, jedoch kommen diese auch auf gesunder Haut vor und werden nicht übertragen.

10. Peelings helfen nicht bei unreiner Haut.

Peelings sind eine gute Methode, um die Haut von abgestorbenen Hautschüppchen zu befreien und die Poren zu öffnen. In der Tat sind regelmäßige Peelings auch bei unreiner Haut zu empfehlen, denn durch die Freilegung der verstopften Talgdrüsen-Gänge kann der Talg ungehindert abfließen. Empfohlen werden Peelings einmal wöchentlich, bei sehr fettiger Haut können Peelings mehrmals wöchentlich helfen.